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Karibikwissen – Dänemark als Kolonialmacht in der Karibik

Was viele nicht wissen, auch Dänemark war im 17. und 18. Jahrhundert eine aktive Kolonialmacht in der Karibik und besaß mehrere Inseln, die als Dänisch-Westindien bekannt waren. Diese Kolonien spielten eine wichtige Rolle im transatlantischen Handel und in der europäischen Kolonialgeschichte. Die drei wichtigsten dänischen Kolonien in der Karibik waren St. Thomas, St. John und St. Croix. Diese Inseln wurden im Laufe der Zeit von Dänemark erworben und entwickelten sich zu wichtigen Zentren für Zuckerproduktion und Handel. 

St. Thomas, die erste dänische Kolonie in der Karibik wurde 1671 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Handelszentrum, insbesondere aufgrund seines Freihafens, der viele Kaufleute und Piraten anzog. St. John wurde 1718 von Dänemark kolonisiert. Die dänische Verwaltung konzentrierte sich hier hauptsächlich auf den Zuckerrohranbau, der durch den Einsatz von afrikanischen Sklaven ermöglicht wurde. St. Croix hingegen wurde 1733 von Frankreich abgekauft und wurde schnell die wichtigste und wohlhabendste der dänischen Karibikinseln, vor allem dank der großen Zuckerplantagen und der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung.

Die wirtschaftliche Bedeutung der dänischen Karibikinseln basierte hauptsächlich auf Zuckerrohrplantagen, die von afrikanischen Sklaven betrieben wurden. Der Zuckerrohrhandel war äußerst profitabel und trug erheblich zum Reichtum Dänemarks in dieser Zeit bei. Im 19. Jahrhundert begann der Niedergang der dänischen Kolonien in der Karibik. Die Sklaverei wurde 1848 offiziell abgeschafft, was zu wirtschaftlichen Umwälzungen führte. Schließlich verkaufte Dänemark 1917 die drei Inseln an die Vereinigten Staaten für 25 Millionen Dollar in Gold. Seitdem sind die Inseln als Amerikanische Jungferninseln oder US Virgin Islands bekannt.

Das dänische Erbe ist bis heute auf den Amerikanischen Jungferninseln sichtbar. In der Architektur, Ortsnamen und Kultur spiegelt sich die dänische Vergangenheit wider. Die ehemalige Hauptstadt von St. Thomas, Charlotte Amalie, ist nach einer dänischen Königin benannt, und viele historische Gebäude aus der Kolonialzeit sind erhalten geblieben.

Fotos: Adobe Stock

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